Siebdruck

Der Siebdruck ist ein universelles Druckverfahren. Entsprechend vielfältig sind die Verfahrensvarianten. Es gibt in Deutschland rund 550 gewerbliche Siebdruckereien. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe von Industriefirmen anderer Branchen, die den Siebdruck nebenbetrieblich ausüben. Mehr als die Hälfte der gewerblichen Betriebe sind reine Siebdruckereien. In den rund 550 Siebdruckereien sind schätzungsweise 1500 Bogenmaschinen und 50 Rollenmaschinen installiert.

Produkte

Die wichtigste Produktgruppe des Siebdrucks ist das Bedrucken von selbstklebenden Folien mit einem Anteil am Gesamtwert von zwei Fünfteln. Es folgen das Bedrucken von Kunststoffen sowie von Papier, Karton und Pappe mit Anteilen von jeweils einem Fünftel. Weitere Bedruckstoff-Gruppen sind Textilien, Metalle sowie Werbegeschenke. Bei zwei Dritteln aller Aufträge werden weniger als 1000 Druckbogen/Teile bedruckt.

Technik

Das Funktionsprinzip des Siebdrucks beruht darauf, dass durch die Druckform hindurch die Druckfarbe auf den Bedruckstoff übertragen wird. DIN-Normen bezeichnen den Siebdruck daher als Durchdruck. Die Druckform ist ein Siebgewebe mit Druckschablone. Mit einem Rakel wird die Druckfarbe zuerest auf das Sieb verteilt. In einem zweiten Arbeitsschritt wird die Druckfarbe an den offenen Siebstellen hindurch auf den Bedruckstoff gepresst.

Wie wird die Druckform hergestellt?

Zum Übertragen des Bildes auf das Sieb gibt es mehrere Methoden von einfacher manueller Art bis zur fotografischen Vorlage. Das Sieb wird mit einer Kopierlösung beschichtet und nach dem Trocknen belichtet. Das belichtete Sieb wird mit Wasser entwickelt, dabei lösen sich die unbelichteten Stellen von dem Siebgewebe, die Maschen werden dadurch frei und farbdurchlässig.

Siebdruck ist brillant: Der Farbauftrag beim Siebdruck ist fünf bis zehnmal so dick wie bei anderen Druckverfahren. Er eignet sich daher besonders für hochwertige Werbedrucke, Schilder, Plakate und Verpackungsdrucke.

Wie wird man Siebdrucker/in?

Der Ausbildungsberuf Medientechnologe/in Siebdruck dauert drei Jahre.  Medientechnologen Siebdruck bedrucken Produkte in unterschiedlichen Formen und aus verschiedenen Materialien. Zum Beispiel Metall, Glas, Kunststoff, Papier, Kugelschreiber oder megagroße Poster. Und sogar Autos und Motorräder werden per Siebdruck „veredelt“. Medientechnologen Siebdruck richten Druckmaschinen ein und steuern die Produktion. Danach geht es in die Weiterverarbeitung: hier stehen Schneiden, Lackieren und Falzen im Vordergrund.

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